Lynsey Addario : It's What I Do
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Kein Lehrbuch, sondern eher die Lebensstilrechtfertigung einer Kriegsfotografin. It's what I do.
Ich bin auf das Buch aufmerksam geworden, nachdem ich Lynsey Addario in einer Diskussion um den Film „Civil War“ gesehen habe (sowohl Film als auch die Gesprächsrunde kann ich sehr empfehlen!).
Im Buch berichtet sie über ihren Werdegang als Fotografin und ihre Spezialisierung auf Krisengebiete. Ich fand ihren Erzählstil sehr gut, offen, ehrlich und definitiv nicht romantisierend. So bekommt man einen sehr interessanten Einblick in diese Lebenswelt und kann zumindest ein bisschen besser verstehen, warum Menschen sich in Lebensgefahr begeben, um die Welt am Schicksal von Menschen und Ländern im Krieg teilhaben zu lassen.
Bei Addario kommt hinzu, dass sie als Frau gerade in den arabischen Ländern viele Nachteile hat, aber auch ganz andere Blickwinkel bieten konnte, da sie Zugang zu Bereichen hatte, in denen Männer niemals hätten fotografieren dürfen.Wenn auch nur kleinstes Interesse an der Thematik besteht, kann ich das Buch nur empfehlen. Einerseits ist es ein sehr inspirierender Werdegang, andererseits sind die Einblicke in ihre Arbeit teilweise wirklich überwältigend. Manchmal liest es sich wie ein Roman und man muss sich immer wieder vor Augen führen, dass sie das alles wirklich er- und durchlebt hat. Und zu guter Letzt ist es eine gute Erinnerung daran, bei all den Krisenbildern, die wir täglich um die Ohren gehauen bekommen, nicht zu vergessen, dass es dabei um menschliche Schicksale geht. Vor und hinter der Kamera.