Jun'ichirō Tanizaki: Lob des Schattens
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Hier eine erste kurze Buchvorstellung, auch zum Testen der neuen Kategorie:
Jun'ichirō Tanizaki: Lob des Schattens. Entwurf einer japanischen Ästhetik. [1933] Aus dem Japanischen übersetzt und kommentiert von Eduard Klopfenstein. Zürich 2010
Der Essay versammelt ein wenig lose Einzelbeobachtungen zur japanischen (Alltags-)Ästhetik im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Dabei werden auch immer wieder Unterschiede zur westlichen Ästhetik angesprochen, die von Fortschrittsoptimismus und Lichtmetaphoriken (→ Elektrifizierung!) getragen war.
Dem gegenüber stellt Jun'ichirō eine Ästhetik, die – und das fand ich besonders spannend – dem Schatten eine eigene Qualität zuspricht und sehr subtile Beobachtungen zur Schattengestaltung etwa in der traditionellen japanischen Innenarchitektur anstellt.
Das Bändchen ist sicherlich ein Exot, regt aber sehr zur reflektierten Alltagsbeobachtung in Sachen Licht an und gibt nebenbei noch ein paar interessante Inneneinsichten in das Aufeinanderprallen von westlicher und asiatischer Kultur vor 100 Jahren.
Aus urheberrechtlichen Gründen verlinke ich hier nur ein externes Coverbild. Passt das so?